Historischer Rückgang der Emissionen

Greta Thunberg kämpft seit zwei Jahren für ein Umdenken in der Klimapolitik, viele belächelten sie doch neue Zahlen zeigen: Die Corona-Pandemie hat mit ihrem Auftreten für einen Rückgang der weltweiten Emissionen um 4,6 Prozent oder 2,5 Gigatonnen Kohlendioxid gesorgt. Es ist die stärkste Reduktion von Treibhausgasen in der Geschichte der Menschheit. Leider auch mehr, als die internationale Klimapolitik je erreichen könnte. Die meisten erzwungenen „Einsparungen“ gehen der Studie zufolge auf ausgefallenen Flugverkehr und einen geringeren Strom-, Heißwasser- und Gasverbrauch in den Vereinigten Staaten und in China zurück.  Quelle

Leider kein Hoffnungsschimmer für das Klima, denn nicht einmal diese global erzwungene Reduktion reicht aus die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Und sobald die Wirtschaft wieder Fahrt aufnimmt, werden auch die Emissionen wieder steigen.

Was die Bemühungen um ein klimaverträglicheres Aufblühen der Wirtschaft bringen, wird die Zukunft zeigen. Zumindest bleiben die Subventionen für die fossile Energiewirtschaft in Deutschland mit 17 Milliarden Euro jährlich unverändert hoch.

Die private Mobilität hat sich in den Zeiten der Corona-Pandemie deutlich negativ verändert. Dass weniger geflogen wird und mehr Fahrrad gefahren wird, ist zwar ein klarer Vorteil für die Umwelt. Nachteilig allerdings wirkt sich aus, dass sich Menschen in öffentlichen Verkehrsmitteln unsicher und im eigenen Auto zur Zeit sicherer fühlen.

Während Bus und Bahn seit Beginn der Krise mit einem dramatischen Einbruch bei den Fahrgastzahlen kämpfen, feiert das Privatauto sein Revival. „Überraschenderweise vermissen besonders viele junge Städter in dieser Situation das eigene Fahrzeug“, sagt Barbara Lenz, Direktorin des DLR-Instituts für Verkehrsforschung. Einer Umfrage zufolge vermissen ein Drittel aller Befragten, die kein eigenes Auto besitzen, den PKW als Verkehrsmittel. Und sechs Prozent der „Auto-losen“ erwägen immerhin die Anschaffung eines eigenen Wagens.

In der Corona-Krise scheint es, als verkehrten sich die Verhältnisse im System:
Einfach bezahlte Berufe in der Pflege oder im Supermarkt bekommen fast einen Heldenstatus. Top-Jobs zum Beispiel im Konzern-Management wiederum erscheinen nahezu belanglos.
Doch die erwirtschafteten Milliarden der Vergangenheit sind auf privaten Konten versickert, einige Wenige bereichern sich zusätzlich in skrupelloser Weise, siehe Pharmaindustrie oder Onlinehandel.

Drehen sich die Machtverhältnisse in unserem Wirtschaftssystem um?

Der Neoliberalismus geht davon aus, dass das Individuum ein rationaler, erwachsener, alleine handelnder Akteur ist. Körperliche und menschliche Faktoren und Bedürfnisse wie familiäre Bindungen kommen nicht vor. Aber jetzt gerade in der Corona-Krise werden diese Dinge enorm wichtig und legen diesen blinden Fleck im Bewusstsein des Neoliberalismus offen.

So zeichnet sich allein die Wirtschaft und Industrie, das streben nach immer kürzeren Produkt- und Modellzyklen und ewigen Wachstum verantwortlich für die klimatischen Veränderungen, der Raubbau und die exzessive Vernichtung der Ressourcen. Es zeigt sich deutlich das die kleine Aktivistin aus Schweden wohl doch recht behalten wird. 

Können wir die Krise nutzen um umzudenken? Ich denke leider nicht!