„Die wirtschaftlichen Kosten für Deutschland nach zwei Jahren Ukraine-Krieg dürften deutlich höher liegen als 200 Milliarden Euro“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der „Rheinischen Post“.
Der Krieg in der Ukraine trifft vor allem die Menschen mit mittleren und niedrigen Einkommen. Die steigenden Kosten sind ungleich verteilt. Eine höhere Inflation, trifft Menschen mit geringem Einkommen deutlich härter als Menschen der höheren Einkommensklassen, weil gering Verdiener ein höherer Anteil des monatlichen Einkommens für Energie und Lebensmittel ausgeben, sodass diese eine „zwei- bis dreimal höhere Inflation als Menschen mit besseren Einkommen“ erleben.
Wie viel der Wiederaufbau der Ukraine kosten wird, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Auf der Ukraine-Konferenz im italienischen Lugano im Juli 2022 bezifferte der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal die notwendigen Mittel für den Wiederaufbau auf rund 720 Milliarden Euro.
Besonders deutlich zeigen das die Waffenimporte der Ukraine, die im Zeitraum 2018 bis 2022 um 8.631 Prozent gegenüber Vorjahren gestiegen sind. Damit ist das Land in absoluten Zahlen ausgedrückt der drittgrößte Waffenkäufer der Welt. Wichtigstes Herkunftsland mit 34 Prozent bleiben die USA.
Und auch in Europa haben sich Rüstungsimporte 2022 infolge des Kriegs nahezu verdoppelt. Wie aus dem jährlichen Bericht des Stockholmer Friedensforschungsinstituts Sipri hervorgeht, wuchsen die Importe von Waffen im Vergleich zum Vorjahr um 93 Prozent. Auch der Anstieg der Militärausgaben der europäischen Länder wie Polen oder Norwegen trug zu der Zunahme der Rüstungsimporte bei. Laut Sipri werden die Ausgaben noch deutlich steigen.
Die Menschenrechtskommission der Vereinten Nationen in der Ukraine berichtete, dass die Zahl der im Krieg getöteten ukrainischen Zivilisten 10.000 bereit weit übersteigt, darunter mehr als 560 Kinder. Weitere 18.500 Zivilisten sollen seit Beginn des Krieges verletzt worden sein, hinzukommen seit Beginn des Krieges insgesamt fast 500.000 russische und ukrainische Soldaten die getötet oder verletzt wurden, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf amerikanischer Regierungsvertreter.
Viele Menschen in Europa blicken einer Umfrage zufolge skeptisch auf eine Siegchancen der Ukraine gegen Russland. Wie der „European Council on Foreign Relations“ in Berlin mitteilte, glauben nur knapp zehn Prozent der Befragten an einen möglichen Sieg der Ukraine. Doppelt so viele also etwas über 20 Prozent rechnen hingegen mit einem russischen Sieg. Die größte Gruppe mit 37 Prozent denkt, ein Kriegsende würde nur durch eine Verhandlungslösung erreicht. 41 Prozent der Umfrageteilnehmer wünschen sich von Europa, die Ukraine zu Verhandlungen mit Russland zu drängen.
Kann man angesichts der Daten und Fakten überhaupt von einem Sieg sprechen? Solange der Krieg weiter geht, verlieren Menschen jeden Tag ihre Gesundheit, Ihr Hab und Gut, ihr Heim und letztlich ihr Leben.
Es sind unsere Waffen und Systeme die diesen Krieg am Leben halten, es ist der Irrsinn Einiger, der den Frieden verhindert. Manche Menschen scheinen tatsächlich nicht zu lernen, ihnen ist Profit wichtiger als Frieden und Freiheit.