Weil es wichtiger geworden ist Dinge zu besitzen und anderen damit seinen Status zu symbolisieren, statt eine Persönlichkeit zu entwickeln und dadurch jemand zu werden zu dem die eigenen Kinder aufschauen.
Darin definiert sich die Armut unseres Wohlstandes, die Ketten unserer Gesellschaft aus Gold und die palastartigen Käfige in denen wir Leben.
Kindheitsforscher Michael Hüter warnt: „Hört auf, eure Kinder in Kitas zu geben! “ Zu Recht wie ich finde!
Die sogenannten Erwachsenen lieben und erzählen nur noch die Geschichten von Krieg, Unterwerfung, Leid und Not, von Konkurrenz statt Kooperation, die von Egoismus und Ausbeutung statt die von der Verbundenheit und Solidarität.
Gegenwärtig lieben diese vermeintlich Erwachsenen nur noch die Erzählungen von Haben, anstelle der vom Sein. Das Märchen des endlosen Wachstums und von Links und Rechts, von schwarz und weiß. Wir reden von Erziehung statt Beziehung.
Kinder begeistern sich herzlich wenig für diese grausamem Geschichten und Erzählungen von empathielosen Erwachsenen und dies betiteln die wiederum als kindliche Naivität.
Auch die maßlose Zerstörung unserer natürlichen Lebensräume und Ausbeutung unserer Ressourcen lässt sich auf den bereits zur Norm gewordenen frühkindlichen Liebesmangel zurückführen.
Wir müssen nicht das Klima und die Natur retten, sondern die hohe Entfremdung unserer eigenen Natur beenden.
Das emotionale Klima, in das Kinder in der bisherigen Menschheitsgeschichte hineingeboren wurden, war das der Achtsamkeit vor allem Lebendigen, des Stillen von Grundbedürfnissen. Und nicht jenes der Habgier und Missgunst des derzeitigen Handelns.
Doch wie ist es möglich, dass wir die elterlichen Liebe, das bis hierhin wichtigste Kontinuum der Menschheitsgeschichte, die Evolution durch Liebe, unseren Kindern nicht mehr vorleben, sondern sie immer und immer wieder mit neuen Geschichten von Krieg, Unterwerfung, Leid und Not, unterbrechen und sogar bekämpfen?
Der emotionale Schmerz eines Kleinkindes wird nicht geringer, wenn es mit dem SUV zur Krippe gebracht wird
Es ist die vergessene, verdrängte und oft unterdrückte Geschichte der familialen Sozialisation, der elterlichen Liebe. Sie ist so tief, tief eingeprägt im evolutionären Programm des Sapiens, dass alle Babys und Kinder auch heute noch und weltweit zuerst einmal und nur diese eine Geschichte lieben und mit jeder Faser ihres Körpers danach verlangen. Die Liebesbedürftigkeit des kleinen Kindes ist unermesslich groß. Wird sie beim Menschenkind nicht gestillt, bekommen wir – was heute mehr die Regel denn die Ausnahme ist – einen ein Leben lang bedürftigen Menschen.
„Evolution durch Liebe“, Michael Hüter am 22. November 2019
Eltern trennen sich heutzutage ruck zuck, man ist ja nicht mehr auf einander angewiesen einzig die Kinder leiden darunter.
Zahlreiche Kinder bis zum 6. Lebensjahr erleben die Trennung ihrer Eltern, Scheidungen sind ebenso gesellschaftsfähig, die emanzipierte Frau überlässt die Kinder auch gerne dem weltoffenen Mann. Diese Erfahrungen sind für jedes Kind in diesem Alter, traumatisierend.
Noch nie – außerhalb von Kriegszeiten – ging es Kindern in der westlichen Welt, seelisch und emotional so schlecht wie heute, zudem leidet jedes zweite Kind in Europa unter chronischer Krankheiten.
Jedes vierte Kind braucht mittlerweile irgendeine Form an Therapie. Psychische Auffälligkeiten, ADHS und andere Störungen nehmen zu, sodass Experten gegenwärtig davon ausgehen, dass nur noch etwa 25 Prozent der Kinder in Psyche und Physe gesund und auch stabil sind. Nie hatten wir – in den Europäischen Union oder besser in den westlichen Industrieländern – so wenige Kinder, und von diesen wenigen Kindern sind zwei Drittel krank oder verhaltensauffällig und ein erschreckend hoher Teil nimmt sich mittlerweile sogar das Leben.
Fremdbetreuung: Ein nicht mehr hinterfragtes Kulturgut
Fremdbetreuung des Kindes am liebsten vom 1. bis zum 18. Lebensjahr, gerne mehr als 38 Stunden die Woche und am besten auch in den Ferien. Kinderbetreuung durch Dritte ist zu einem Kulturgut mutiert. Die Betreuung von Kleinkindern erleichtert Eltern die Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf, Familie ist in diesem Kontext schon lange Geschichte.
Die logische Konsequenz: Die Welt wird immer empathieloser, gefühlloser, vor allem radikaler und dadurch zunehmend undemokratischer.