Es ist die bedingungslose Treue, das Gefühl angenommen zu sein, was das Leben mit Hund so schön und zufriedenstellend macht. Sie sind viel mehr als treue Begleiter oder liebe Spielgefährten, sie nehmen Einfluss auf unser seelisches Wohlbefinden.
Du solltest dir bewusst sein, dass Hunde hervorragende Beobachter sind. Der Hund interpretiert die Körpersprache und wenn diese nicht eindeutig ist, versteht der Hund nicht was Du von ihm willst und was du von ihm erwartest.
Ganz klar: Der Hund möchte es Dir Recht machen und lernt gerne!
Aufgaben müssen so aufbereitet werden, dass er versteht, was Du von ihm willst. Klappt es nicht, such den Fehler nicht beim Hund. Seinen guten Willen darfst Du niemals in Frage stellen.

Leitsätze für die Hundeerziehung:
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- Am ersten Tag wenn der Welpe ins Haus kommt beginnt die Erziehung und endet nie.
- Bring dem Hund das Richtige bei, bevor er das Falsche tut.
- Damit ein Hund Regeln kennen lernt, muss er sie erst einmal brechen.
- Denke voraus und erkenne die Absichten des Hundes. Komm ihm zuvor, sofern in der gegebenen Situation nicht Leitsatz III schneller zum Ziel führt.
- Konsequent sein! Befehle dem Hund niemals etwas, wenn du nicht die Zeit hast, den Befehl auch durchzusetzen.
- Lobe! Aber nur mit Worten oder Streicheleinheiten und auch nicht zu überschwänglich. Leckerlis, immer von den normalen Malzeiten abziehen.
- Spiele nie mit dem Hund, wenn Du gerade dabei bist, ihm etwas beizubringen. Schließe die Übung vorher mit „SITZ“ oder „PLATZ“ ab, lobe und gib den Hund dann mit „LOS“ frei. Erst dann darf der Hund spielen.
- Gib dem Welpen vom ersten Tag an bei jeder Gelegenheit das passende Kommando, wenn er von sich aus etwas tut, was er später auf Befehl machen soll. Schickt er sich an, sich hinzulegen, zu setzen oder was auch immer, gebe ihm das Schlüsselwort dazu. So verbindet der Welpe schnell bestimmte Tätigkeiten mit einem bestimmten Kommando. Ergänze die verbalen Befehle mit einer Geste. Mein Hund reagierte fast besser auf Handzeichen als auf die verbalen Kommandos.
- Nie schimpfen, wenn der Hund freiwillig zu Dir kommt, was auch immer er angestellt hat! Der Hund stellt einen direkten Bezug her zwischen dem, was er gerade tut und der Schelte oder dem Lob des Frauchens. Eine Korrektur einige Sekunden später ist bereits zu spät. Schaffst Du es nicht, mit dem Tier während der Tat zu schimpfen, bleib cool und lass die Sache auf sich beruhen. Du bekommst garantiert wieder Gelegenheit, den Hund zu korrigieren.
- Glaub immer daran, dass der Hund lernen will! Sein Fehlverhalten ist das direkte Ergebnis falscher Erziehung. Versetz dich in das Denkschema des Hundes.


Verhaltensgrundpfeiler Folgende Tipps sollten als Regel zum Grundpfeiler des familiären Zusammenlebens aufgestellt und von den ranghöheren Familienmitgliedern stets durch dauerhafte Wiederholung beibehalten werden.
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TIPP 1: Wer zuerst frisst…
Ranghöhere fressen in einem Rudel immer als Erste. Deshalb sollte auch in der Familie zum einen nie vom Tisch, also gleichzeitig zur eigenen Mahlzeit, gefüttert werden. Zum anderen ist es ratsam, die Fütterung erst nach dem eigenen Essen an einem extra dafür vorgesehenen Platz durchzuführen.
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TIPP 2: Vortrittsrecht
Ein Tier, das sich in einer höheren Position innerhalb der Hierarchie befindet, hat immer den Vortritt. Aus diesem Grund muss Ihnen das Tier an Durchgängen, wie zum Beispiel in einer Tür, immer den Vortritt lassen. Auch sollten Sie es vermeiden, über den Hund zu steigen. Er muss aufstehen und Platz machen, damit der Alphawolf ungehindert weitergehen kann.
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TIPP 3: Platzrecht
Ranghöhere Rudeltiere dürfen sich überall niederlassen. Ihre Lieblingsplätze sind für rangniedrigere Tiere verboten. Setzen Sie sich deshalb ab und zu in den Korb des Hundes, um zu demonstrieren: Diesen Platz darf ich auch belegen. Dadurch wird der Platz auch sehr interessant gemacht. Das Bett und das Sofa, welche ja Ihnen als ranghöherem Tier gehören, sind für den Hund von Anfang an tabu.
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TIPP 4: Führungsrecht
Führung beanspruchen der Leitwolf und alle Tiere, die über dem Hund stehen. Um dies auch durchzusetzen, kann während eines Spaziergangs immer wieder einmal unvermittelt die Richtung gewechselt werden. Der Rangniedrigere muss dem Leittier dann folgen und ebenfalls die Richtung ändern.
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TIPP 5: Gewinngarantie
Dominanz im Spiel hat das ranghöhere Tier inne. Ein Spiel sollte deshalb fast immer der Mensch gewinnen. Wird das Spiel zu wild, muss es sofort von ihm mit einem scharfen und bestimmten „NEIN“ abgebrochen werden.
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TIPP 6: Pflegerecht
Der Ranghöhere darf den Rangniedrigeren belästigen. Tägliches Bürsten, Ohren säubern oder Fang öffnen sollten Sie deshalb immer wiederholen, um dies dem Hund zu zeigen. Beachtung darf der Hund ebenfalls nicht von sich aus einfordern. Nur wenn das „Leittier“ es so will, wird gelobt, gestreichelt oder gespielt.
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TIPP 7: Kinder in Rangkämpfen
Kinder stehen in der Hierarchie über dem Hund, können aber auf Grund fehlender Größe, Kraft und Energie ihrer Stimme, dem Hund das meist nicht selbst beweisen. Deshalb sollten Kinder aus Sicherheitsgründen niemals mit einem Hund unbeaufsichtigt bleiben. Der Hund könnte versuchen dies ausnutzen, um die Hierarchie der Rangordnung zu ändern, was zu einer unerwünschten Auseinandersetzung führen würde. |

Seit über 10 Jahren setze ich mich intensiv mit der Erziehung von Mensch und Tier auseinander. Aus der Not heraus wurde ich vom verzweifelten, latent aggressiven „Hundeanschreier“ zum „Hundeflüsterer“, wobei dieser Begriff eigentlich nicht richtig ist, denn ich helfe Menschen, den Hund zu verstehen!
Unser Rudel besteht aus fünf Menschen und drei Hunden. Unser Revier umfasst rund 1000 Quadratmeter Garten, inklusive Teich und Hunde gerechter Beschäftigung, wie einem Tunnel, einem Baumstamm zum Balancieren und diversen „Dummy’s“, „Snackbällen“ und „–Wobblern“.
Grundwissen Hunde haben ein viel höheres Schlaf- und Ruhebedürfnis als wir Menschen, 15 bis 20 Stunden „Untätigkeit“ pro Tag sind nicht ungewöhnlich. Ein Hund braucht in der Regel nur ca. 2 Stunden Bewegung und Beschäftigung am Tag. In allen schlummert das genetische Erbe von Beutegreifern. Sie haben eine Supernase sind folglich gut darin, nach Dingen und Lebewesen zu suchen. Sie sind außerdem mit einem „Raubtiergebiss“ ausgestattet um Beute zu zerlegen und zerreißen und können gut sehr Hartes kauen. Sich jeden Tag ausgiebig mit der Beschaffung von Futter zu befassen, ist Teil ihres natürlichen Tagesablaufes. Schnüffeln und Kauen gehören somit zu den artgerechtesten Beschäftigungsmöglichkeiten. Achtung!Wenn der Hund über ein rassebedingtes besonderes „Talent“ verfügt, und es sich um ein eher unerwünschtes Verhalten im Alltag handelt (übermäßiges Jagen, Hüten, Territorialverhalten), doch der Hund bislang noch keine Anzeichen gezeigt hat es ausüben zu wollen, dann überleg Dir , ob Du es wirklich„wecken“ möchtest. Anders sieht die Sache aus, wenn die Veranlagung bereits da ist: Wenn der Hund beispielsweise bereits einen starken Jagdtrieb zeigt, dann kannst Du ihm eine erlaubte Abwandlung des Jagens anbieten – ansonsten wird er sich ein Ventil suchen, was schnell in einer Katastrophe enden kann oder er wird sogar krank. |